Großzschepa
Ortsnamen:
1262 : Heinricus de Chephe (Zuweisung unsicher)
1287 : Hermannus miles de Tzepe (Zuweisung unsicher)
1333 : Schzepe
1465 : zcur grossen Tschepe, Tschepp
1469 : Scheppe
1512 : Groß Zschepe
1753 : Gr. Zschepa
Eingemeindung:
1993 nach Hohburg
2012 nach Lossatal
Einwohner:
434 (Stand: 31.12.2016)
Die Dörfer Großzschepa und Kleinzschepa in der Gemeinde Lossatal im Landkreis Leipzig wurden 1223 erstmals urkundlich erwähnt. Die Gegend ist aber viel länger besiedelt. In den Jahren 1982 und 1983 wurde bei Großzschepa ein Urnengräberfeld aus der jüngeren Bronzezeit ausgegraben. Dabei fanden sich 94 Urnengräber mit Ein- bis Vierfachbestattungen.
Das Heimatmuseum macht die 3.500-jährige Geschichte erlebbar. Es befindet sich in der ältesten noch erhaltenen Scheune und einem Nebengebäude eines ehemaligen Halbhufengutes. Das Nebengebäude wurde vermutlich im 17. Jahrhundert gebaut. Um 1825 war darin eine Schnapsbrennerei, danach bis etwa 1900 eine Auszugswohnung. Anschließend diente das Gebäude als bäuerliche Werkstatt. Mit dem Krüppelwalmdach und den Gewölben im Inneren ist es eine architektonische Besonderheit im Dorf. Im Jahre 1989 wurde das Nebengebäude zum Heimatmuseum umgestaltet. Bemerkenswerte Exponate sind ein original Urnengrab aus den lokalen Gräberfeldern, ein Wandatlas von Deutschland um 1500, eine Flurkarte von Großzschepa von 1852 und eine Kopie der urkundlichen Ersterwähnung.
Das Rittergut Großzschepa befindet sich in sehr baufälligem Zustand. Aus diesem Grund hat sich der Förderverein Rittergut Großzschepa gegründet. Der Verein stellt sich die Aufgabe, das gesamte Areal als öffentliche Grünanlage mit einer historischen Aussage umzugestalten und damit einen historischen Anziehungspunkt für die Großzschepaer Bürger und ihre Gäste zu schaffen.
Die Dorfform blieb seit der Kolonisation bis zum frühen 19. Jahrhundert fast unverändert erhalten. Bauernwirtschaften und Rittergut gaben dem Orten ihr Gepräge. Mit dem Stein- und Kaolinabbau kamen Anwesen der Arbeiter hinzu.
In den vergangenen Jahren wurde in Großzschepa eine neue Eigenheimsiedlung gebaut. Abwassersystem und Straßen wurden grundlegend erneuert. Im Jahre 2012 wurde die Gemeinde nach Lossatal eingemeindet.