Mark Schönstädt
Ortsnamen:
1417 : Schonerstadt, das wuste dorff
1478 : zcu Schonstadt, Schonerstadt die wusteney
1504/05 : wusterney Schonstadt
1717 : Schönstadt
1791 : Schnsta§dter Mark
1823 : Schönstädt, eine Wüstung in der Wurzner Pflege
1875 : Mark-Schönstädt
Eingemeindung:
seit dem 19. Jahrhundert zu Meltewitz gehörig
1999 nach Falkenhain
2012 nach Lossatal
Einwohner:
153 (Stand: 31.12.2016)
Die kleine Siedlung am Fuße des Reichenbacher Bergs lockt vor allem in den Sommermonaten Besucher in das idyllische Waldbad. Früher waren es darüber hinaus ins besonders Heidelbeerpflücker und Pilzsucher, die im Bahnhof Dornreichenbach auf Mark Schönstädter Flur ausstiegen und sich im Wermsdorfer Wald einen schönen Tag machten. Doch nach einer millionenschweren Erneuerung der Bahnhofsanlagen mit einem komfortablen Brückenbauwerk Anfang der 1990er Jahre, wurde der Bahnhof geschlossen. Bemühungen gehen dahin, die Rücknahme der unverständlichen Schließung zu erreichen.
Im ehemaligen Steinbruch steht eine historische Steinarbeiterkantine – von heimatbewussten Bewohnern der Region saniert und auch wieder genutzt. Die ehemalige Tittel-Villa ist ein im Jahre 1906 von Leipziger Fabrikanten erbautes Jagdhaus, das 1925 vom Leipziger Mediziner Hans Alexander Tittel erworben wurde. Er hat sich hier sehr wohlgefühlt, soll sein Refugium in Briefen „Hubertusvilla" genannt haben. Es heißt, seine Urne sei im Park auf einer Insel bestattet worden. Das war aber wohl nur ein illegales Intermezzo, heute ebenso schwer zu belegen, wie die Stasi-Gerüchte, die sich um die einsame Villa hinter dichten Zäunen und schweren Toren rankten, als der VEB Starkstromanlagenbau Halle das Landhaus für Schulungen und Gäste nutzt. Zwischenzeitlich wurde die Villa im Landhausstil für literarische Lesungen genutzt. Heute dient sie als Event-Location für Feierlichkeiten aller Art.
Mark Schönstadt wurde im Jahre 1417 erstmals urkundlich als „Schonerstadt, das wüste Dorf“ erwähnt. Seit dem 19. Jahrhundert gehörte der Ort zu Meltewitz, ab 1999 zu Falkenhain. Schließlich wurde er im Jahre 2012 nach Lossatal eingemeindet.