Frauwalde
Ortsnamen:
1359 : Vrowinwalde
1368 : Vrouwenwalde
1515/17 : Frawenwalde
1551 : Frauenwalde
1791 : Frauwalda, bey Börln
Eingemeindung:
1972 nach Falkenhain
2012 nach Lossatal
Einwohner:
115 (Stand 31.12.2016)
Das Dorf Frauwalde liegt am Südwestrand der Dahlener Heide und im Nordosten des Landkreises Leipzig in Sachsen. Durch den Ort fließt der Lossabach. Frauwalde ist eines von vier Zentren des Geoparks Nordsachsen. Im Erlenweg befindet sich für jedermann zugänglich ein visuelles Geoportal, das Besucher über die historische Route führt. Zentrum dieser Route ist das Museum für Ur- und Frühgeschichte Frauwalde. Das Gebiet um Frauwalde ist seit dem Neolithikum vor etwa 7500 Jahren besiedelt. Das bezeugen Siedlungsfunde aus der Jungsteinzeit, der Bronzezeit, der Eisenzeit sowie der slawischen Zeit bis zur Ankunft der deutschen Siedler im 12. Jahrhundert. Der Dorfbach trennte seitdem das Rittergutsdorf Frauwalde vom Klosterdorf Belthelin. Belthelin kam im Jahre 1161 als Stiftung zum Zisterzienserkloster Marien-Pforte zu Sitzenroda. Diese Schenkung, bestehend aus dem Herrengut des Slabori und sieben Hufebauern wird in einer Urkunde aus dem Jahre 1198 bezeugt.
Das Dorf Frauwalde wird in der sächsischen Kirchengalerie für das Jahr 1300 erstmals erwähnt, als die Überlebenden des Dorfes Lamprechtswalde nach einem „großen Sterben“ durch den Rittergutsbesitzer von Börln in Frauwalde angesiedelt wurden.
Über den Ortsteil Belthelin führte nach der Leipziger Teilung Sachsens die einzige Straße von der Residenzstadt Torgau in die südlichen und thüringischen Gebiete Kursachsens. Über diese Straße floh in der Osternacht des Jahres 1523 Katharina von Bora. Über diese Straße zogen aber ebenso die Reformatoren Luther, Melanchthon, Bugenhagen, wie auch die Bediensteten der kurfürstlichen Kammer. Heute ist der Ort ausschließlich aus Richtung der Staatsstraße 23 von Wurzen nach Torgau oder die Kreisstraße von Oschatz über Dahlen zu erreichen. Nach der Säkularisierung des Klosters verkaufte der Amtsschösser von Torgau auf Befehl des Kurfürst August die Grangie nebst den sieben Hufebauern an den Rittergutsbesitzer von Börln, Heinrich von Schleinitz.
Erst im Jahre 1815 wurden die Ortsteile Belthelin und Frauwalde zu einer Gemeinde zusammengefasst. Von nun an hatten sie gemeinsame Dorfälteste und Schöffen. Am 1. Juli 1972 wurde Frauwalde nach Falkenhain eingemeindet. Mit Auflösung der Gemeinde Falkenhain kam Frauwalde am 1. Januar 2012 in die Gemeinde Lossatal.